Jonathan Stroud
Aus dem Englischen von Katharina Orgaß und Gerald Jung
cbj, Oktober 2014
512 Seiten, € 18,99
ab 12 Jahre
Nach Lucys, Georges und Lockwoods erstem Abenteuer ist einige Zeit vergangen und ihre Agentur bekannter geworden. In ihrem zweiten Fall müssen sie nicht nur das Geheimnis um einen eisernen Sarg lüften, dessen Inhalt gestohlen wurde, sie treten auch noch ein Wettrennen um die Auflösung des Falls mit ihren Feinden der konkurrierenden Geisterjäger-Agentur Fittes an. Bei der Auflösung hilft dem Team rund um Lockwood besonders die Gabe von Lucy, die in der Lage ist, mit dem sprechenden Schädel, der bisher nur als Dekoration und Experimentierobjekt für George gedient hat, zu kommunizieren. Denn dieser scheint mehr über den Fall zu wissen, als er zugeben will…
Der zweite Band von „Lockwood & Co“ ist noch viel spannender, gruseliger und lustiger als der erste. Nicht nur weil die drei Freunde wieder einen neuen Fall haben, sondern weil sie diesen noch vor ihren Lieblingsfeinden, den Agenten von Fittes, lösen müssen. Das bringt noch einmal zusätzlichen Nervenkitzel in die Geschichte, weil man natürlich immer mit den Dreien hofft, dass sie am Ende der Wette die Sieger sind. Der Autor sorgt bei den zahlreichen gruseligen Szenen wieder für eine richtige, perfekt ausbalancierte Gänsehaut. Zusätzlich werden ein paar neue Nebencharaktere eingefügt, wie z.B. die Geister-Artefakt-Jägerin Flo. Außerdem werden mehr Details über die Welt enthüllt, in der unsere Freunde ihre Abenteuer bestehen, wobei der Fokus diesmal auf Geister-Artefakte gerichtet wird. Der Star dieses Buches ist in diesem Fall aber nicht das Team rund um Lockwood, sondern der mysteriöse sprechende Totenschädel, der in diesem Buch ohne Zweifel seinen Glanzauftritt hat. War er noch im ersten Band unwichtig und bekam eine kleine Aufmerksamkeit erst am Ende des ersten Teils, so hat er in diesem Band endlich die Möglichkeit, richtig auf die Pauke zu hauen und unsere Agenten, darunter vor allem Lucy, mit seinen Gemeinheiten und rätselhaften Andeutungen in den Wahnsinn zu treiben. Dadurch bekommt der Totenschädel auch seine eigene Persönlichkeit und der Leser beginnt ihn während des Lesens, genau wie Lucy, George und Lockwood, genauso sehr zu hassen und zu verabscheuen wie die Drei. Doch trotz seines gemeinen Verhaltens ist er während der Auflösung des Falls auch manchmal eine Hilfe, selbst wenn er diese nur äußerst widerstrebend gibt. Er ist mit seinen geheimnisvollen Andeutungen dafür verantwortlich, dass Lucy und der Leser mehr über Lockwood und seine Geheimnistuerei wegen der verschlossenen Tür in seinem Haus nachdenken. Es existiert also quasi noch so ein kleines „Neben-Geheimnis“, das gelüftet werden muss. Ob dies allerdings passiert, muss man selbst herausfinden und die Fortsetzung der coolen Geisterjäger-Agenten-Truppe rund um Lockwood und seine Freunde lesen.
Johanna, 17 Jahre