Atlantia

Atlantia Condie KLEIN

Ally Condie

Aus dem Amerikanischen von Stefanie Schäfer

Fischer FJB, Februar 2015

416 Seiten, € 16,99

ab 14 Jahren

 

 

Als die Welt durch eine Umweltverschmutzung kurz vor dem Zusammenbruch stand, erschufen Ingenieure und Minister die Unterwasserwelt Atlantia, in der nur erwählte Leute leben durften. Der Rest musste an der Oberfläche bleiben, um die Leute von Unten mit Sachen von Oben zu versorgen. Rio und Bay sind Zwillinge und immer unzertrennlich gewesen. Doch am Tag der Trennungsfeier überrascht Bay ihre Schwester Rio damit, sich für ein Leben im Oben zu entscheiden und lässt sie enttäuscht und verwirrt zurück. Obwohl es verboten ist, setzt Rio von nun an alles daran, um zu ihrer Schwester nach Oben zu gelangen.

Nach ihrer fantastischen „Cassia& Ky“-Trilogie ist „Atlantia“ Ally Condies nächster Roman. Was einem am Titel, der gleichzeitig auch der Name der Unterwasserstadt ist, in der Bay und Rio leben, auffällt ist, dass er mit dem Namen der der mythologischen Unterwasserstadt Atlantis eine große Ähnlichkeit besitzt. Nur mit dem großen Unterschied, dass man unter Wasser noch eine lebende Zivilisation findet.

In dieser Umgebung findet  die Geschichte von Rio statt, die es einfach nicht verstehen kann, warum sich ihre Schwester für das Oben entschieden hat, statt für das Unten. Ihr Versuch nach Oben zu ihrer Schwester zu gelangen, ist während der gesamten Geschichte ihr dominantester Gedanke, der ihr ganzes Handeln bestimmt. Das ist zwar einerseits sehr förderlich für die Geschichte, da diese dadurch einen roten Faden bekommt. Andererseits tritt dabei die Liebesgeschichte zwischen ihr und True, der sie unwissentlich darin unterstützt, nach Oben zu gelangen, leider sehr stark in den Hintergrund. Das fand ich sehr schade, weil mir hier die Balance zwischen einer Liebesgeschichte und dem verzweifelten Versuch einer Schwester, ihren Zwilling zu finden gefehlt hat.

Was die Spannung und die Fantasy-Seite der Geschichte anbelangt, so enttäuscht die Autorin  nicht, auch wenn sie nicht mit der Struktur und Aufbau der „Cassia“-Reihe vergleichbar ist. Hier gibt es doch immer wieder Längen, in denen die Handlung stockt und nicht wirklich voran kommt. In ihrem Roman Atlantia lässt sie das Fabelwesen Sirene mit einfließen, die in Atlantia als eines der drei Wunder angesehen werden. Dennoch werden sie von der Gemeinschaft, da sie mit ihrer Stimme die Menschen beeinflussen können und somit als gefährlich und nicht ganz menschlich gelten, unterdrückt. Dies sorgt für einen weiteren Konfliktpunkt bei Rio, da sie ebenfalls eine Sirene ist. Dies musste Rio aber ihr gesamtes Leben verbergen, da sie ansonsten für den Rat arbeiten müsste. Somit schwebt sie nicht nur wegen ihres Vorhabens in großer Gefahr, sondern sie muss auch  ihre Sirenen-Stimme unterdrücken. Doch ihre Tante Maire, die ebenfalls eine Sirene ist, möchte, dass Rio lernt ihre Stimme zu kontrollieren und unterstützt sie dabei, nach Oben zu gelangen. Dabei sind ihre Beweggründe, warum sie Rio hilft, nie zu erkennen.Das ganze Buch über bleibt sie dem Leser ein Rätsel.

Insgesamt hat mir das Buch gefallen, weil die Autorin mit „Atlantia“ die mythologische untergegangene Stadt Atlantis neu erfindet und ihr dies mit der Geschichte um Rio und ihre Zwillingsschwester Bay gut gelingt. Allerdings reicht „Atlantia“ was Spannung und logischer Handlungsentwicklung angeht nicht an die „Cassia & Ky“-Trilogie ran.

Johanna, 18 Jahre

 

 

 

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