F.E.A.R.

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Elisabeth Zöller

Hanser, August 2015

208 Seiten, € 16,90

ab 14 Jahren

 

 

 

Clara ist in Joonas verliebt. Nach der Trennung ihrer Eltern gibt er ihr wieder ein gutes Gefühl. Nie hätte sie gedacht, dass er es mit seinem Gerede über seine „Finnische Armee“ so ernst meint. Nachdem Clara mit ansieht, wie Joonas und seine Freunde von der „Finnischen Armee“ das Haus ihrer Freundin Seita anzünden, wird sie nach dem Vorfall geschnappt und in Polizeigewahrsam genommen. Nun soll sie der Polizei verraten, wo Joonas und seine Freunde stecken, da sie in der Gegend Unruhe verbreiten. Doch Clara will dicht halten, denn Joonas hat versprochen sie aus allem rauszuholen…

Auch wenn das Buch das Thema Neonazismus behandelt, ist dieses in der Geschichte nicht so stark ausgeprägt gewesen, wie ich es mir erhofft hatte. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven geschrieben. Da ist erst einmal Clara, die für die Polizei einen Bericht über ihre Erlebnisse mit Joonas schreiben soll, damit sie alles über sein Vorhaben erfahren. Clara ist aus meiner Sicht eine ziemlich naive und blinde Person, die vor lauter Verliebtheit gar nicht erkennen will, wie gefährlich Joonas eigentlich ist, selbst nachdem sie mit angesehen hat, wie er und seine Freunde das Haus ihrer Freundin Seita anzünden. Zwar stutzt sie in einigen kurzen Momenten und zweifelt an Joonas, doch es dauert nicht lange, bis sie in Joonas wieder ihren tollen, großartigen Freund sieht. Die anderen Perspektiven werden von Nebenpersonen erzählt, die am Anfang des Buches kurz aufgelistet werden, sodass man einen Überblick hat.

Ein Satz, der mir während des Lesens besonders ins Auge gesprungen ist, ist der, den Joonas einmal sagt: „Ich bin kein Ausländerhasser…“ (S.89). Dieser ist mir aufgefallen, weil es so eine typische Aussage ist, mit dem man versucht, sich selbst einzureden, dass man nicht rassistisch ist, obwohl man dennoch offensichtlich rassistisch ist. Dabei klopft Joonas selbst rassistische Sprüche und hat auch keine Skrupel, denen etwas anzutun (wie z.B. Claras Freundin Seita), die Ausländer verteidigen. Das Zitat von Max Frisch von 1946 passt zum Thema des Buches und macht nachdenklich. Auch wenn es einige gute Stellen im Buch gegeben hat, wie z.B. das Gespräch mit dem Journalisten Lutz Wagner, der undercover in der neonazistischen Szene recherchiert und Artur Kekkonen, einem Kriminalkommissar, bleibt die schwache Geschichte nicht wirklich haften und überzeugt so leider wenig. Schade.

Johanna, 18 Jahre

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