Stachelbeerjahre

Inge Barth-Grözinger

Thienemann, Januar 2011

352 Seiten, € 16,90

ab 13 Jahre

Stachelbeerjahre spielt in der Nachkriegszeit in einem kleinem Dorf namens Grunbach.

Die Hauptfigur Marianne lebt mit ihrer Mutter und ihrer Schwester und mit den Großeltern in einem Haus. Als sie in der zweiten Klasse einen Stammbaum erstellen soll, kommt heraus, dass der gefallene Mann ihrer Mutter nicht ihr Vater sein kann. Sie ist ein „Franzosenkind“. Das heißt, sie ist das Kind eines französischen Besatzungssoldaten, die nach dem verlorenem Krieg von Deutschland überall stationiert waren. So lernt Marianne plötzlich die schwierige Situation in ihrer Familie kennen. Die Oma ist sehr verbittert über den Tod ihres Sohnes und mag Marianne nicht. Der Opa lebt bei seinen Kaninchen in seiner eigenen Welt. Die Mutter träumt von einer Hochzeit mit einem reichen Mann und ihre ältere Schwester Sieglinde lebt einfach nur das damals übliche Leben.

Die Autorin beschreibt die Nachkriegsjahre in Grunbach: Ehemalige Nazis und Nazi-Gegner leben nebeneinander. Die Fabrik Tounier ist der einzige Arbeitgeber. Ein neues Kino ist die große Attraktion. Die Mutter von Mariannes Freundin, deren Mann vermisst wird findet einen neuen Partner. Doch dann kommt ihr vermisster Mann wider traumatisiert zurück und eine schwierige Zeit beginnt für die Familie. Die Lehrer von Marianne überreden ihre Mutter das sie auf das Gymnasium gehen kann. Ihre Mutter möchte das eigentlich nicht erlauben. Marianne soll lieber arbeiten. Die Oma vermietet das Wohnzimmer, um Geld zu verdienen. Dann zieht der Gastarbeiter Enzo, der im vermieteten Wohnzimmer wohnt, alle Frauen im Haus in seinen Bann. Es kommt zu dramatischen Ereignissen.  Dieses Buch beschreibt die Nachkriegszeit ziemlich treffend und anschaulich. Man sieht, wie das Wirtschaftswunder in diesem Dorf Einzug hält. Es gibt sehr viel Stoff zum Nachdenken und ist auch an manchen Stellen ziemlich erschreckend. Man sollte sich schon mit dem zweiten Weltkrieg befasst haben und mindestens 13 Jahre alt sein.

Rixa, 13 Jahre

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