Das Gegenteil von fröhlich

Katrin Stehle

Gabriel, Januar 2011

240 Seiten, € 9,95

ab 13 Jahre

Als Nelli eines Tages von einer Verabredung nach Hause kommt, liegt ihre Mutter im Bett und weigert sich aufzustehen. Von Tag zu Tag wird ihre Mutter ohne Grund trauriger und kraftloser. Nun muss Nelli den Haushalt alleine schmeißen, ihre kleine Schwester zur Kita bringen und auch noch zur Schule gehen, ohne dass ihr jemand dabei hilft, denn ihr Vater ist auf Geschäftsreise. Auch ihren beiden besten Freundinnen will sie sich nicht anvertrauen, weil die das sicher peinlich fänden. Zum Glück gibt es da noch die beiden Jungen Sam und Elias, die sich für sie zu interessieren scheinen…

Ich finde, dass die Entwicklung einer Depression bei einem nahen Verwandten aus der Sicht eines Teenagers gut und ohne Beschönigung beschrieben wurde. Nellis Situation, in der sie alles allein machen muss und ihre Gefühle werden im Buch toll dargestellt. Besonders gut gelungen fand ich die Telefonate zwischen Nellli und ihrem Vater, weil der Leser dabei merkt, dass sich der Vater nicht gerade sehr um seine Frau sorgt und Nelli die ganze Verantwortung überlässt. Auch die Beziehungen zwischen den einzelnen Charakteren werden gut erläutert, z.B. wie sehr sich das Verhältnis zwischen Nelli und ihrem kleinen Bruder Emil verändert hat. Toll erzählt sind die Gespräche zwischen Nelli und Elias und das er sie immer mit verrückten Aktionen überrascht, hat den Leser angetrieben weiterzulesen, weil man immer wissen wollte, was sich Elias als Nächstes für Nelli ausdenkt. Ich finde, dass dieses schwierige Thema in Büchern nicht so oft angesprochen wird und hier gut wiedergegeben wurde.

Johanna, 13 Jahre

In diesem Buch geht es um Nelli. Eigentlich ist ihr Leben ganz normal, sie hat eine kleine Schwester und einen kleinen Bruder. Ihr Vater ist wegen seinem Beruf im Ausland und ihre Mutter ist fast wie eine Freundin für sie. Doch dann wird alles ganz anders, ihrer Mutter geht es nicht gut, sie ist die ganze Zeit müde, kommt fast nicht mehr aus ihrem Bett heraus und weigert sich zum Arzt zu gehen. Ihr Bruder zeigt Nelli Fotos, auf denen ihr Vater ihre Mutter betrügt, außerdem schwänzt er auch noch die Schule, bemüht sich so cool wie möglich zu werden und hängt mit Losern ab. Und dann ist da noch ihre kleine Schwester, um die  sich Nelli jetzt ganz alleine kümmern muss. Ihren Freundinnen will sie das allerdings nicht erzählen, nur dem „Spinner“, den sie vor kurzer Zeit im Park getroffen hat. Der ist ziemlich merkwürdig und trotzdem vertraut Nelli Elias ihre Sorgen an.

Die Autorin hat die Atmosphäre und wie das langsame Zusammenbrechen der schon fast perfekten Welt von Nelli sehr gut schildern können. Man spürt, wie verzweifelt Nelli ist. Wie sie zum Einen unbedingt will, dass ihr Vater stolz auf sie ist und zum Anderen, dass sie doch von dieser großen Verantwortung und Last befreit werden möchte. Dieser Konflikt ist sehr gut dargestellt. Allerdings hat mir die Hauptperson nicht so gut gefallen, weil sie einen schablonenhaften Charakter hatte.

Ich würde dieses Buch trotzdem allen ab 12 Jahren empfehlen, da es im Großen und Ganzen doch ganz gut ist.

Lilli, 13 Jahre

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