Die verlorenen von New York

Susan Beth Pfeffer

Aus dem Englischen von A.v.d. Weppen

Carlsen, April 2011

400 Seiten, €  16,90

ab 12 Jahre

„Voller Entsetzen starrte Alex auf den Brief in seiner Hand hinunter. Bri war gestorben, weil sie nicht wahrhaben wollte, dass ihre Eltern tot waren. Hätte sie diesen Zettel nie geschrieben, wäre sie noch rechtzeitig mit dem Aufzug in den zwölften Stock gekommen, bevor der Strom wieder ausfiel. Ihre falschen Hoffnungen hatten ihr den Tod gebracht Und jetzt war auch sie verschwunden. Nein, sie war tot. Wie Kevin. Wie Mamá und Papá. Aber seine Schwester Julie war noch am Leben und sie musste er irgendwie retten.“

Auch dieser Roman von Susan B. Pfeffer begeisterte mit seiner wahnsinnig fesselnden Schreibweise, die einen mit einer mit einem Vorhängeschloss abgesicherten Kette am Buch festbindet und die drei Tage ausharren lässt, die es braucht, das 350-Seiten Buch zu lesen. Zwar mangelt es der Autorin (oder der Übersetzerin) ein wenig an Sprachkreativität, denn Synonyme für das Wort „sagen“ kommen fast nie vor, doch das Buch ist so spannend, dass einem das gar nicht auffällt. Wie in dem Parallelroman „Die Welt, wie wir sie kannten“ geht es um einen Asteroideneinschlag auf dem Mond, der den Mond der Erde ein Stück näher bringt und somit alle Gezeiten und den Rhythmus stört. Susan B. Pfeffer erzählt in diesem und dem vorigen Buch von den Katastrophen, für die dieses Ereignis verantwortlich ist. Beeindruckend ist es, wie sie es schafft, die Menschen in der Geschichte zu verändern, die denen vor dem Unglück noch ganz andere Sachen wichtig waren als danach. Die am Ende sogar Käfer mit Bohnen essen, um zu überleben. Plötzlich ist da eine Freundschaft, wo vorher keine war, und Leute werden brutal, um das eigene Überleben zu sichern. Mich hat es sehr berührt, wie Alex und seine Schwestern nicht aufhören zu hoffen, dass ihre Eltern noch leben, wie sie, wie Briana, eine seiner Geschwister, die ihr Leben dafür gab, noch fest daran glaubt und auch alles dafür tut. An dieser Stelle ist es allerdings etwas unlogisch, warum sie ihre Eltern nicht einfach auf der Arbeit aufgesucht haben. Trotzdem hat dieser Roman -fast mehr noch als der vorherige- etwas sehr tiefgreifendes, das durch die Beziehung, die Alex zu seinen Schwestern hat, unterstützt wird. Dadurch, dass die Hauptperson ein Junge ist, kann ich dieses Buch auch allen Jungs ab 12/13 Jahre sehr empfehlen.

Isabel, 14 Jahre

 

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