Alles so leicht

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Meg Haston

Übersetzt von Alexandra Ernst

Thienemann, Juli 2016

320 Seiten, € 19,99

ab 13 Jahren

 

 

Stevie hat es fast geschafft: Bis zum ersten Todestag ihres Bruders will sie verschwunden sein. Doch so viele wollen sie zurückhalten: ihr Vater, der sie in eine Behandlungsklinik für Essgestörte steckt, ihre Therapeutin (die sie nur SK = Abkürzung für Seelenklempnerin, nennt) und die so anders ist, als sie gedacht hat, und ihre Mitbewohnerinnen in der Klinik mit denen sie sich langsam anfreundet. Stevie muss sich entscheiden: gehen oder bleiben?

Das Spektrum an Büchern, die sich mit Magersucht und Bulimie auseinandersetzen ist groß. Dieses Buch ist wohl eins der gefühlvollsten von ihnen. Die Geschichte der jungen Stevie, die sich aus Schuldgefühlen zu Tode hungern will, um wieder bei ihrem Bruder zu sein, berührt einen sehr. Nach und nach erfährt man in Rückblenden Stevies Geschichte, wie sich ihre Krankheit langsam entwickelt und wie es schließlich zum Tod ihres Bruders Josh kommt. Ich fand es sehr interessant, wie Stevies Therapiealltag aussah, mit dem Stevie sehr oft hadert, besonders wenn es darum geht, wieder Dinge wie Zimtschnecken und andere kalorienhaltige Dinge zuzulassen. Ihre Mitbewohnerinnen, mit denen Stevie sich nach und nach anfreundet, haben ebenfalls ihre ganz persönliche Geschichten, aus welchen Gründen sie an einer Essstörung leiden, von denen man einige während der Handlung erfährt. Was mich irritiert hat, ist die Beziehung, die Stevie zu SK hat. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass Stevie für SK so etwas wie ihre Lieblingspatientin ist und dachte kurzweilig sogar an eine gewisse Verliebtheit zwischen Stevie und SK. Diese ist jedoch nur äußerst unterschwellig zu spüren. In der Geschichte  wird großer Bedarf auf Stevies Gefühlswelt gelegt und ihre Trauer und ihren Trotz, nichts mehr zu essen. Das Buch hat mir auch deswegen sehr gefallen, weil es nichts um das Thema beschönigt und schonungslos ehrlich ist.

Johanna, 18 Jahre

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