John Boyne für „Der Junge auf dem Berg“ mit dem Buxtehuder Bullen 2017 ausgezeichnet – Favorit der Jugendlichen

Der Autor John Boyne ist für sein Buch „Der Junge auf dem Berg“ (übers. aus dem Englischen von Ilse Layer) mit dem renommierten deutschen Jugendbuchpreis Buxtehuder Bulle ausgezeichnet worden. Das Ergebnis der Jury-Entscheidung ist am Dienstagabend, 28. August, in einer öffentlichen Preisentscheidung im Stieglitzhaus in Buxtehude ausgezählt und verkündet worden. Damit setzte sich der deutliche Favorit der Jugendlichen auch in der Wertung der Gesamtjury durch – die Jury besteht aus elf jugendlichen und elf erwachsenen Juroren.

 „Ich freue mich sehr, dass „Der Junge auf dem Berg“ vor allem bei Jugendlichen so beliebt ist“, sagte Sibylle Bachar vom Fischer KJB Verlag, bei dem der Siegertitel erscheint. Bachar war extra zur öffentlichen Zeremonie in die Hansestadt gekommen. Bibliotheksleiterin Ulrike Mensching hatte gleich nach der Auszählung mit dem irischen Autoren telefoniert. John Boyne zeigte sich begeistert von der Auszeichnung und versprach spontan, auf jeden Fall zur Preisverleihung nach Buxtehude zu kommen.

 In seinem ausgezeichneten Roman setzt sich Boyne (nach dem Welterfolg „Der Junge im gestreiften Pyjama“) erneut mit dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte auseinander: Als Pierrot – Sohn einer Französin und eines Deutschen – seine Eltern verliert, nimmt ihn seine Tante zu sich in den deutschen Haushalt, in dem sie Dienst tut. Es ist keine gewöhnliche Zeit: Der zweite Weltkrieg steht unmittelbar bevor. Und es ist kein gewöhnliches Haus: Es ist der Berghof – Adolf Hitlers Sommerresidenz. Schnell gerät der Junge unter den direkten Einfluss des Führers. Um ihm seine Treue zu beweisen, ist er zu allem bereit – auch zum Verrat. (Fischer KJB Verlag, 304 S.)

 Zur öffentlichen Preisentscheidung waren 150 Gäste gekommen. Die Schauspielerin Ruth Meyer führte durch den Abend, Schülerinnen und Schüler sowie einzelne Jury-Mitglieder ließen die Bücher lebendig werden. Alle nominierten Titel wurden präsentiert: Zu Neal Shustermans „Scythe: Die Hüter des Todes“ hatten Schülerinnen und Schüler der 8d des Gymnasiums Süd einen Film gedreht, Ruth Meyer las aus dem späteren Siegertitel vor, Clémentine Beauvais‘ „Die Königinnen der Würstchen“ wurde in einer kurzen Szene mit Zelt und Lastenfahrrad von Emily Ried, Paula Rommersbach und Minke van den Nienwendijk aufgeführt, den autobiografischen Text „Neonazi“ des anonymisierten Autors Timo F. las Juror Wolf Wenzel (mit dem Rücken zum Publikum und Kapuze über dem Kopf), „Marthas Widerstand“ von Kerry Drewery war von Jurorin Linn Schuback und Moritz Fürste (beide von TackerProductions) in einem Kurzfilm inszeniert worden, Jonathan Tietböhl und Ruth Meyer rahmten die Präsentation ein. Beeindruckend war die Gemeinschaftslesung (Auszüge aus Brigid Kemmerers „Der Himmel in deinen Worten“) von Malin Schmidtke und Siegrid Dörge.

„Die Idee von Winfried Ziemann – dem Erfinder dieses tollen Preises – lebt heute in ganz hervorragender Weise weiter“, sagte Buxtehudes Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt. Der Buxtehuder Buchhändler hatte den Literaturpreis 1971 initiiert, um Jugendliche für das Lesen zu begeistern und die Verbreitung guter Jugendbücher zu fördern. Alleinstellungsmerkmal: Die Entscheidung wird in gleichen Teilen von jugendlichen und von erwachsenen Laien getroffen. Organisiert worden war die Veranstaltung von der Leiterin der Stadtbibliothek Ulrike Mensching und ihrem Team.

 Wer sich für die kommende Jury bewerben möchte, kann dies noch bis einschließlich 9. September tun.

 Der Buxtehuder Bulle, die Siegertitel der vergangenen Jahre und weitere Hintergrundinformationen unter: www.buxtehuder-bulle.de

Unterstützer

Unterstützt wird der Buxtehuder Bulle von der Else und Heinrich Klindtworth-Stiftung. Zur Verbreitung des Buxtehuder Bullen wird die Stadtbibliothek dieses Jahr wieder vom Förderkreis der Stadtbibliothek Buxtehude e.V., der KVG Stade GmbH & Co. KG (Betrieb Buxtehude), der Rösterei Iwersen sowie der Bar Hooks unterstützt.

 Über den Preis

Der Buxtehuder Bulle ist einer der renommiertesten und traditionsreichsten deutschen Literaturpreise. Er wurde 1971 von dem Buxtehuder Buchhändler Winfried Ziemann initiiert. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Ziel des Buxtehuder Bullen ist es, Jugendliche für das Lesen zu begeistern und die Verbreitung guter Jugendbücher zu fördern. Durch die traditionell paritätische Zusammensetzung der Jury aus elf Jugendlichen und elf Erwachsenen bildet der Preis seit über 40 Jahren erfolgreich die Schnittstelle zwischen literarischer Qualität, Lektürevorlieben Jugendlicher sowie Themen, die Jugendliche und Literaturexperten gemeinsam bewegen. In seiner Zielsetzung und seinem Verfahren ist der Preis einzigartig im deutschsprachigen Raum.

Text der Hansestadt Buxtehude

 

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