Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie

Lauren Oliver

„Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie“

Carlsen, September 2010

Aus dem Englischen vonK. Diestelmeier

448 Seiten, € 19,90

„All Age“

Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie, aber bei mir ist es nicht so.

Ich sehe nur meine strahlendsten Sternstunden. Die Dinge, die ich in Erinnerung behalten und für die ich in Erinnerung behalten werden möchte. Wie ich Kent geküsst habe und ich begriffen habe, dass Zeit keine Rolle spielt. Da habe ich begriffen, dass manche Momente ewig andauern. Sogar, wenn sie vorbei sind, dauern sie noch an, sogar, wenn man tot und begraben ist, dauern diese Momente noch an, vorwärts und rückwärts, bis ins Unendliche. Sie sind alles und überall gleichzeitig. Sie sind es, worauf es ankommt.

Ich habe keine Angst, falls ihr euch das fragt. Der Augenblick des Todes ist voller Klang und Wärme und Licht, so viel Licht, dass es mich erfüllt und aufsaugt: ein Tunnel aus Licht, der davon schießt und einen Bogen beschreibt, immer, immer Höher, und wenn Gesang ein Gefühl wäre, wäre es das, dieses Licht diese Schweben, dieses Lachen…

Den Rest müsst ihr selbst herausfinden.

Dieses Buch hat es wirklich in sich. Schon allein die Idee seinen letzten Tag bis zur Perfektion zu erleben, finde ich sehr einfallsreich. Außerdem hat mich auch der Schreibstil der Autorin beeindruckt, der mit seinen witzigen und mitreißenden Akzenten sehr gut zu dem außergewöhnlichen Thema passt. Ich war bei jeder einzelnen Tat Samanthas dabei, habe jeden ihrer Schritte als unsichtbare Person mitverfolgt. Ich war dabei, wie sie mit ihren Freundinnen über die albernsten, verrücktesten, urkomischsten Sachen gelacht hat und habe mitgelacht, ich stand neben ihr, als sie Juliet in einem Gespräch unter vier Augen davon abhalten wollte, sich umzubringen. Ich war ihre unsichtbare Begleiterin, die ihr auf Schritt und Tritt gefolgt ist und die Augen verdreht hat, wenn sie mal wieder etwas total Irres gesagt oder getan hatte. Ich bin mit ihr endlos gefallen und sieben Mal gestorben, um beim 7. Mal endlich im Himmel aufzutauchen- und dann die Dankesworte der Autorin zu lesen, das Buch zuzuschlagen und „Fertig“ zu rufen. Weil das Buch für mich so fesselnd war, war es auch kein Problem, die 447 Seiten in kurzer Zeit zu überwinden, von denen keine Einzige langweilig war. Auch an Action fehlt es diesem Leseerlebnis nicht, was man schon den Partys, die dort gefeiert werden, zu verdanken hat. Das macht die Story noch spannender und unterhaltender. Ich glaube, fast jeder, der dieses Buch lesen wird, wird genauso begeistert von ihm sein wie ich!

Isabel, 14 Jahre

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