Liebeskinder

Liebeskinder KLEIN

Jana Frey

Arena, Januar 2015

384 Seiten, € 16,99

ab 15 Jahre

 

 

 

Als Kenzie auf Amos trifft, kann sie erst gar nicht fassen, dass er sich wirklich für sie und nur für sie interessiert. Nach und nach lässt sie ihn in ihr Herz und verliebt sich schließlich in ihn. Doch die Angst, dass sie ihn irgendwann doch verlieren könnte, bleibt für sie erst einmal bestehen. Zadoc ist in Ivory verliebt. Sie ist seine einzige Freundin, da er aufgrund seiner Anfälle und seines seltsamen Verhaltens von seinen Mitmenschen als Spinner angesehen wird. Kenzie und Amos. Zadoc und Ivory. Zwei Liebespaare, zwei Geschichten. Und beide Geschichten sind untrennbar miteinander verbunden.

Die Geschichte ist immer jeweils in einem Kapitel mit der Geschichte von Kenzie und der Geschichte von Zadoc unterteilt, wobei die von Zadoc auch manchmal Sprünge in vergangene Momente seines Lebens macht. Dennoch wird man dank der Kapitelüberschriften, in denen Zeit, Ort und (wenn die Geschichte aus Zadocs Sicht erzählt wird) der Name stehen nicht verwirrt. Während des Lesens versucht man immer herauszufinden, wie die beiden Geschichten miteinander zusammenhängen, obwohl sie augenscheinlich nichts miteinander zu tun haben.

Da ist zum einen Kenzie, die mit ihrer Schwester Janis und ihren beiden Müttern Insel und Leetha in Freemont lebt. Die beiden Schwestern haben ein gutes Verhältnis aber der „Dad-Streit“, bei dem es darum geht, welche der beiden Mütter wohl ihr Vater aussuchen würde, wenn er wählen müsste, bei Kenzie doch eine Spur hinterlässt. Denn durch die Tatsache, dass Janis auf „natürliche“ Weise gezeugt wurde und sie nicht, hat Kenzie dadurch das Gefühl minderwertig zu sein, was sich in den darauffolgenden Jahren sogar noch verstärkt , als sie bemerkt, dass Janis immer hübscher wird und was Jungs angeht, bereits weiter ist als ihre ältere Schwester. Dadurch entwickelt der Leser Mitgefühl für Kenzie, obwohl man sie nach einer gewissen Zeit am liebsten klar machen würde, dass auch sie schön ist. Die ganze Geschichte bekommt einen Aufschwung, als sie Amos trifft und man bekommt wieder eine fröhlichere Seite von Kenzie zu sehen, auch wenn diese erst nach und nach zum Vorschein kommt.

Zadocs Geschichte ist einfach nur traurig, da er von anderen Kindern gemobbt wird und die einzige Person, die zu ihm hält, ist Ivory, die er seit seiner Kindheit kennt. Zadoc muss seit seiner Kindheit gegen seine merkwürdigen Anfälle Tabletten schlucken und oft zum Arzt gehen. Zusammen mit seiner Mutter, die sehr abgeschieden lebt, wohnt er neben Ivory, zu der er zunächst Freundschaft und dann, als er älter wird, Liebe empfindet. Auch Ivory merkt, dass sie für Zadoc mehr als nur Freundschaft empfindet, traut sich jedoch nicht, ihm das zu sagen. Zudem wird Ivorys und Zadocs Beziehung nicht nur dadurch erschwert, dass alle Menschen Zadoc für einen Spinner und Außenseiter halten, sondern auch, dass Zadocs Mutter Ivory aus unerfindlichen Gründen nicht sehr gut leiden kann. Auch scheint Zadoc irgendein Geheimnis zu haben, dass er Ivory aber aus Angst vor ihrer Reaktion nicht verraten will. Zudem merkt der Leser nach und nach, dass irgendetwas mit Zadocs Anfällen nicht stimmt, auch wenn sie auf den ersten Blick einen ganz „normalen“ Eindruck machen. Die ganzen Geheimnisse rund um Zadoc machen die Geschichte unheimlich spannend. Ein weiterer Punkt, der die Geschichte unterhaltsam macht, sind einzelne Einschübe, wenn z.B. ein Erlebnis zum Verständnis für die weitere Geschichte kurz erzählt oder eine Person näher beschrieben wird.

Eine großartige, spannende und emotionale Geschichte mit einem überraschenden Ende über Liebe, Freundschaft und Verrat.

Johanna, 17 Jahre

 

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