James Baldwin ist auch heute hochaktuell: „Ein anderes Land“ und „Giovannis Zimmer“

James Baldwin

Aus dem amerikanischen Englisch von Miriam Mandelkow

Mit einem Nachwort von René Aguigah

dtv, Mai 2021

526 Seiten,  € 25,00

 

 

James Baldwin

Aus dem amerikanischen Englisch von Miriam Mandelkow

Mit einem Nachwort von Sasha Marianna Salzmann

dtv, Juli 2021

208 Seiten, € 12

 

 

James Baldwin, 1924 in New York geboren und 1987 in Südfrankreich gestorben gehörte zu den wichtigsten amerikanischen Autoren und ist doch leider mittlerweile etwas in Vergessenheit geraten. Mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden seine Bücher in mehr als 25 Sprachen übersetzt – auf Deutsch sind fast alle vergriffen. Der dtv präsentiert nun mit einer Auswahl von vier Büchern in einer Neuübersetzung von Miriam Mandelkow diesen großartigen Schriftsteller, dessen Themen aus den 60iger Jahren wie Rassismus, Homophobie, Sexualität und Diskriminierung auch heute noch leider hochaktuell sind.

„James Baldwin ist überall“ (Time Magazine) – Hier geht es zur Special-Seite des dtv-Verlages.

„Ein anderes Land“ ist das dritte Buch von James Baldwin und erzählt von dem farbigen Jazz-Musiker Rufus, der sich das Leben nimmt, weil seine Beziehung zu der weißen Leona zerbricht. Seine Schwester Ida versucht gemeinsam mit Rufus` ehemaligen Freundeskreis, der auch aus vielen Künstlern besteht, herauszufinden, warum Bruder und Freund keine andere Möglichkeit als den Freitod gesehen hat.

Es ist ein komplexer und dramatischer Roman über eine Gruppe junger Menschen in New York, die die so unterschiedliche amerikanische Gesellschaft der 60iger Jahren spiegelt und sich mit den Themen Rassismus, Diskriminierung, Vorurteilen und Homophobie sowie Sexualität und Identitätsfindung im Allgemeinen auseinander setzen und auch daran scheitern.

James Baldwin betrachtet oft in seinen Büchern die genannten Themen aus verschiedenen Perspektiven, die bis heute ihre Aktualität nicht verloren haben. „Ein anderes Land“ ist kein Buch mit einem optimistischen Ausblick, betrachtet man die gegenwärtige Situation in den USA mit der „Black Lives Matter“-Bewegung und der Bilanz, dass sich seit den 60igern trotz allem Widerstand und Kampf nur mäßig etwas zum Positiven verändert hat.

„David und Giovanni“ ist die Geschichte einer großen Liebe ohne Unschuld im Paris der Fünfzigerjahre und gilt heute als Baldwins berühmtester Roman: Ein Lebensbuch über die Liebe und ihre Demütigungen, mitreißend, glühend, ikonisch. (dtv) „Dieses Buch ist aktuell, wann und wo immer Menschen ihres Andersseins wegen ausgegrenzt werden und fürchten, im Korsett gesellschaftlicher Normen und Rollenerwartungen zu ersticken.“ (Monika Grütters)

Es ist zu wünschen, dass die Bücher von James Baldwin in der Neuübersetzung von vielen Leser*innen wiederentdeckt werden.

Sabine Wagner

 

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