Puerta Oscura – Totenreise

David Lozano Garbala

Aus dem Spanischen von Susanna Mende

Loewe, Juni 2010

608 Seiten, € 19,95

ab 16 Jahre

Inhalt:

Pascal ist mit seinem besten Freund Dominique auf einer Gothic Party, dabei sind die beiden alles andere als Anhänger dieser etwas obskuren Szene. Doch Michelle ist ein Fan von Gothic und Pasca schwer verliebt in sie. So hofft er auf einen weiteren erfolgreichen Annäherungsversuch auf dieser Party. Als er unverkleidet dort auftaucht, soll er sich auf dem Dachboden aus einer Truhe etwas passendes zum Umziehen suchen. Dabei entdeckt er die Puerta Oscura, den geheimen Zugang zum Reich der Toten, der alle hundert Jahre in der Nacht zu Allerheiligen geöffnet wird und einem einzelnen Wanderer den Zugang gewährt. Doch wender Wanderer ins Totenreich geht, gelangt ein Wesen aus der Unterwelt in die Realität. Pascal hat bei seinem Übertritt einen Vampir befreit, der Michelle entführt hat. Nur Pascal hat mit einigen Hilfsmitteln und einer begrenzten Zeit von sieben Tagen die Möglichkeit, Michelle zu retten. Doch die Zeit vergeht in der Ewigkeit schnell, viel zu schnell!

Rezension:

Dieses Buch fällt zunächst mit seinem ins Auge springenden, gruseligen Cover auf und dann mit seinem Umfang von stolzen 600 Seiten.

Die sehr kompakte Story ist einer leicht zu lesenden, flüssigen Sprache geschrieben, wobei selbst einfache Zusammenhänge genau beschrieben werden. Der Autor bedient sich einer Mixtur aus Fantasy und Vampirgeschichte zwischen der realen und der Unterwelt in Anlehnung griechischer Mythologie. Dabei hat Garbala eine sehr kompakte Form der nicht linearen Erzählstruktur gewählt.  Aus unterschiedlichen Perspektiven baut er die Geschichte rund um die Protagonisten aus der realen Welt und der Unterwelt auf. Das gelingt ihm durch logisch aufbauende und mit Spannung  zum Weiterlesen abgeschlossene Abschnitte hervorragend und verliert dabei nie den roten Faden, was ich bei diesem verschachtelten, komplexen Aufbau beachtenswert finde. Die Charaktere der einzelnen Figuren sind gut durchdacht und vorstellbar. Die Sprache wird im Laufe der Geschichte immer gewaltvoller und blutrünstiger, was mich besonders auf den letzten 100 Seiten sehr gestört hat. Bis dahin hat die Story schon nicht mit gewalttätigen Szenen gespart, aber dann werden blutrünstige, gewaltvolle Beschreibungen noch einmal sehr ausgeschlachtet, was ich eigentlich schade finden, denn nötig hätte Garbala das bei seiner von Grund auf fesselnd aufgebauten Fantasystory um Vampire, Tote, der Unterwelt und Wirklichkeit nicht. Auf den letzten 200 Seiten gibt es auch Längen, hier wäre an einigen Stellen eine Kürzung ratsam gewesen. Das Ende ist rund gelungen, auch wenn es keine große Überraschungen bereithält.

Puerta Oscura ist ein fesselnder, komplexer und durchdachter Roman für alle Freunde gruseliger Geschichten von Vampiren, der Unterwelt und Wirklichkeit, aber nichts für zarte Leseseelen.

Bewertung:

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